Eröffnung des ParaSportzentrums in Bad Häring

Lieferten eine spannende Podiums-Diskussion: (stehend v.l.n.r.) Alexander Bernart, Petra Huber, Julian Hadschieff (sitzend v.l.n.r.) Thomas Flax, Walter Ablinger, Walter Pfaller und Tina Pesendorfer; © ÖBSV Baubinder

Wir leben ParaSport - Am Freitag fand die feierliche Eröffnung des ParaSportzentrums der AUVA in Bad Häring statt – mit dabei ein Großteil der heimischen Behindertensport-Elite.

Feierliche Eröffnung in Tirol

Die AUVA-Rehabilitationszentren fördern nach schweren Verletzungen die Rückkehr in ein selbstbestimmtes Leben – Sport spielt dabei eine zentrale Rolle. In Bad Häring entsteht in Zusammenarbeit mit dem ÖPC und dem ÖBSV ein nachhaltiges ParaSportzentrum, das Rehabilitation und Leistungssport verbindet und gezielt Talente für den Spitzensport fördert.

Freitagmittag versammelten sich die Verantwortlichen des Rehazentrums Bad Häring gemeinsam mit zahlreichen bekannten Gesichtern aus der Para-Sport-Familie vor Ort, um gemeinsam das ParaSportzentrum zu eröffnen. Den Startschuss gab eine spannende Podiumsdiskussion, moderiert vom Rolli-Tennisspieler Thomas Flax. Zuvor richteten noch der ärztliche Leiter Primar Dr. Wolfgang Marth und Tirols Landtagsabgeordnete Katrin Brugger Begrüßensworte an die Gäste. 

Stimmungsvolle Klänge zur Eröffnung von "INNtakt Tschäss"
© ÖBSV Baubinder

Die Rehazentren als Wiege des Behindertensports in Österreich

Alexander Bernart, Generaldirektor der AUVA, erklärt, worauf es bei dem ParaSportzentrum ankommt: „Als AUVA ist es unsere klare Mission, Rehabilitation und Behindertensport nachhaltig miteinander zu verbinden. Die Wurzeln des ÖBSV und des ÖPC liegen darin. In unseren vier Rehazentren sehen wir, welch wichtige Rolle der Sport auf dem Weg zurück in ein selbstbestimmtes Leben spielt. Deshalb wollen wir unseren Patientinnen und Patienten nicht nur in der Reha sportliche Perspektiven eröffnen, sondern auch langfristige Verbindungen zum Behindertensport schaffen – mit besonderem Fokus auf Nachwuchsförderung. Denn wer im Sport ganz nach oben will, muss früh beginnen – und genau diese Chance können wir bieten.“

ÖPC-Generalsekretärin Petra Huber betont die Bedeutung dieses Zentrums: „Das ParaSportzentrum ist ein echter Meilenstein für uns. Seit unserer Gründung 1998 mit Sitz im Haus der AUVA spielt diese Partnerschaft eine zentrale Rolle im Para-Spitzensport – sie hat maßgeblich dazu beigetragen, dass Österreich so viele paralympische Medaillen feiern konnte. Nur durch eine gezielte und hochwertige Rehabilitation können unsere Sportlerinnen und Sportler solche Spitzenleistungen erbringen. Jetzt geht es darum, dieses Zentrum mit Leben zu füllen und die Verbindung zwischen Reha und Leistungssport weiter zu stärken.“

Vorbilder im Behindertensport

ÖBSV-Präsident Julian Hadschieff hebt die Wichtigkeit von Vorbildern im Behindertensport hervor: „Es ist eine große Freude, langjährige Wegbegleiterinnen und Wegbegleiter wiederzusehen, die zeigen, wie ein erfülltes Leben nach einem Schicksalsschlag möglich ist – sie sind wahre Vorbilder, und diese braucht es auch. Viele von ihnen haben ihren Weg in den AUVA-Rehazentren begonnen, wo Fürsorge, Therapie und gezielte Begleitung nicht nur die körperliche Genesung fördern, sondern auch mentale Stärke, Lebensfreude und gesellschaftliche Teilhabe ermöglichen. Ob jemand später im Spitzensport landet oder einfach eine Sportart findet, die Freude bereitet – entscheidend ist, dass hier die Basis für ein selbstbestimmtes Leben gelegt wird. Deswegen ist es auch wichtig, Expertinnen und Experten in den Rehazentren zu haben, die Einstufungen und Klassifizierungen vornehmen und erkennen, wo die Talente und Potenziale der Sportlerinnen und Sportler liegen und wo sie erfolgreich sein können.“ 

Walter Pfaller, ehemaliger Spitzenathlet und seit mittlerweile 30 Jahren Sportlehrer und Motivator in Bad Häring, führte zahlreiche Athletinnen und Athleten in die Welt des Spitzensports ein: „Ich bin sehr stolz, viele der Anwesenden auf ihrem sportlichen Weg begleitet zu haben. Der Antrieb steckt in einem selbst, dann muss man das Glück haben, dass jemand einen anstößt, die Leidenschaft weckt und das Feuer entfacht. Wenn Spitzensportlerinnen und -sportler hier im Haus trainieren und von Patientinnen und Patienten gesehen werden, kann das der entscheidende Funke sein.“ 

© ÖBSV Baubinder
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Danke an die Menschen hinter den Erfolgen

Paralympics-Sieger Walter Ablinger dankte allen, die im Hintergrund an den Erfolgen beteiligt sind: „Nach einem Schicksalsschlag, wie ihn viele hier erlebt haben, steht man oft völlig orientierungslos da – das gewohnte Leben wird von einem Tag auf den anderen auf den Kopf gestellt. Dann sind es die Menschen hinter den Kulissen – Sportlehrerinnen und -lehrer, Physiotherapeutinnen und -therapeuten, Ärztinnen und Ärzte sowie das Pflegepersonal – ohne euch wären wir heute nicht hier. Eure Arbeit ist unglaublich wichtig. Ihr seid die ersten Ankerpunkte für uns.“ 

Rolli-Tennis-Ass Tina Pesendorfer erklärt: „Mein Unfall war 2007. Ich wurde damals in Bad Häring aufgenommen, und die Reha war super. Walter Pfaller hat mich unterstützt und wollte mich für Basketball begeistern – auch wenn es nicht geklappt hat, war er ein großes Vorbild für mich. Seine positive Art war ansteckend. In den Rehazentren trifft man viele Sportlerinnen und Sportler und entdeckt die Vielfalt der Möglichkeiten. Für mich war Tennis die richtige Entscheidung. Vor allem im Rollstuhl ist Sport essenziell, weil er den Alltag spürbar erleichtert. Früher habe ich um Hilfe gebeten, um meinen Rollstuhl ins Auto zu heben, heute mache ich das ganz selbstverständlich selbst.“ 

Wir lieben und leben ParaSport

Im Anschluss an die Podiumsdiskussion überreichte Triathlet Markus Frühwirth seine Auszeichnung als Sportler des Jahres an das Rehazentrum Bad Häring, wo sie mit Sicherheit einen Ehrenplatz finden wird. Mit musikalischer Untermalung durch eine Blasmusikkapelle erfolgte die Enthüllung des Schriftzugs „Wir leben ParaSport“ in der Eingangshalle durch Alexander Bernart, Primar Dr. Wolfgang Marth, Pflegedirektor Josef Steiner und Spitalsmanagerin der Region West, Agnes Schöchl. Anschließend erteilte ein Priester den Segen über das Zentrum.

© ÖBSV Baubinder
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